KBS 730 Basel - Singen "Hochrheinstrecke"
Noch als Staatssekretär musste Stefan Mappus, inzwischen Landesverkehrsminister, am 06.07.2004 verkünden, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 knapp 1,6 Mio Zugkilometer der "geringen Nachfrage angepasst" und somit gestrichen werden. Solche Bedarfsanpassungen sind in bestimmtem Umfang sogar während der Laufzeit langfristiger Bestellverträge zulässig. Auch die Hochrheinstrecke ist davon betroffen.
Das Foto oben zeigt die hohe Zugdichte mit Anschlussbeziehungen in Basel Bad Bf. Hinten ein Dosto-RE der Relation Basel SBB - Offenburg, davor ein Pendolino, der als IRE von Singen kommend gerade eintrifft. Im Vordergrund ein Walfisch BR 641, der anschließend als RB auf der Hochrheinstrecke zurück nach Waldshut fahren wird. Ab Dezember werden vorwiegend die RB-Leistungen am Samstag auf einen Stundentakt reduziert. Aber auch montags bis freitags fallen einige Halbstundentakt-Verdichtungen zu schwach nachgefragten Zeiten heraus (zum Beispiel in den späten Vormittagstunden).
Weitere Meldungen siehe Archiv 2002 (Bypass)
KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.) "Hochrheinstrecke"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach | Regio-S-Bahn
KBS 734 und KBS 743/12737 Weil am Rhein - Immendingen "Kanonenbahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental "Wiesentalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.) "Gäubahn"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach (- KBS 743/12737 Immendingen)
Ausführlich geschrieben müßte die Überschrift zu dieser Streckenmeldung eigentlich folgendermaßen lauten: Weil (Rhein) - Immendingen "Strategische Umgehungsbahn" Weil (Rh) - Lörrach (KBS 734 ex 732 ex 304c), Schopfheim - Brennet (KBS 736 ex 734 ex 304d), Oberlauchringen - Immendingen (KBS 743/12737 ex 736 ex 304f). Es handelt sich demnach um drei Strecken, die zwar räumlich voneinander getrennt liegen, aber gemeinsam geplant und gebaut wurden. -- Fortsetzung siehe Archiv 1999
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach
Die Region hat sich schnell daran gewöhnt: Der 3-Löwen-Takt-Aufkleber des Landes Baden-Württemberg klebt neben dem Anschriftenfeld des SBB-Fahrzeugs.
Die Linie S5 ist nicht von der Streckensperrung im Wiesental während der Sommerferien betroffen, wohl aber einer der Gründe für die Sperrung. Der zweigleisige Ausbau zwischen Lörrach und Haagen (siehe KBS 735) und die Umbauarbeiten im Bahnhof Steinen sind Voraussetzung für die geplante Verlängerung der Linie S5 über Lörrach hinaus bis Steinen im Wiesental.
KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.) "Hochrheinstrecke"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach | Regio-S-Bahn
KBS 734 und KBS 743/12737 Weil am Rhein - Immendingen "Kanonenbahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental "Wiesentalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.) "Gäubahn"
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental
Am 5. Juni 1862 wird die Wiesentalbahn zwischen Basel Bad Bf und Schopfheim mit einem "Extrazug Seiner königlichen Hoheit des Großherzogs" eröffnet. -- Fortsetzung siehe Archiv 1999
Foto rechts: Die Formsignale im Bahnhof Steinen im Wiesental haben mit der Inbetriebnahme des EStW Lörrach ausgedient.
Die Berufspendler zwischen Wiesental und Basel, die während der Schulferien des Hitzesommers 2004 arbeiten müssen, stöhnen nicht nur unter der Hitze, sondern sie leiden auch unter der Streckensperrung zwischen Lörrach und Zell i. W. während der gesamten Ferien. Der Schienenersatzverkehr hätte allerdings das Spitzenaufkommen der Reisenden einschließlich der Schüler nicht bewältigen können. Die wichtigste Baumaßnahme während der Sperrzeit ist die Vorbereitung auf das neue Betriebskonzept der S-Bahn-Linien 5 und 6, das auf Bestellung des Landes ab Dezember 2004 von der SBB im Wiesental gefahren werden. Die Linie S5 führt von Weil am Rhein über Lörrach hinaus bis Steinen und bildet zusammen mit der Linie S6 (Basel - Zell) ein Angebot im 15-Minuten-Takt. Dazu wird der Abschnitt zwischen Lörrach und Haagen zweigleisig ausgebaut und der Bahnhof Steinen umgestaltet (neue Weichen, 55cm-Bahnsteige). Weitere Bahnsteiganpassungen sind in Maulburg und Hausen-Raitbach (dort Verlängerung auf 150 m) notwendig. Der neue Haltepunkt Lörrach Schillerstraße soll ab 12. Dezember 2004 bedient werden. Mit der Inbetriebnahme des EstW Lörrach wird man sich von den Formsignalen verabschieden müssen, die zwischen Lörrach-Stetten und Schopfheim noch ein einheitliches Bild vergangener Bahnzeiten symbolisiert haben. In Schopfheim standen 40 Jahre lang die recht seltenen Kombinationen aus Formsignal und Hochmast-Lichtsperrsignalen an beiden Ausfahrten.
Zur Weiterentwicklung der Regio-S-Bahn Basel wurden Studien zur öffentlichen Diskussion gestellt, deren Realisierungshorizont etwa im Jahr 2030 liegt (www.herzstueck-basel.ch). In besonderem Maße in die Zweckmäßigkeitsstudie eingebunden sind die S-Bahn-Linien S3 (zukünftig Zell i. W. - Basel Bad Bf - Basel SBB - Gelterkinden), S5 (Waldshut Basel Bad Bf - Basel SBB - Delémont) und S6 (Schopfheim - Basel Bad Bf - Basel SBB - Aesch). Die Züge aller drei Linien müssten in beiden Basler Bahnhöfen kopfmachen und über die sehr stark belastete Rheinbrücke fahren. Inhalt der Studie sind verschiede Varianten einer überwiegend unterirdischen Verbindung beider Bahnhöfe, die dann ohne Richtungswechsel durchfahren werden könnten. Zusätzlich ergäbe sich durch geeignete Unterwegsstationen (z.B. Ciba-Straße und Marktplatz) eine verbesserte Anbindung der Innenstadt an die Region. Alle vorgestellten Konzepte sehen übrigens eine Verlängerung der Linie S7 (Offenburg - Freiburg i. Br. - Basel SBB) bis zum Euro-Airport Basel-Mulhouse vor.
Im Wiesental läuft mal wieder nicht alles so, wie es sollte. DB Netz musste den Termin für die Inbetriebnahme des EStW Lörrach im Dezember um eine Woche verschieben, der Betriebsablauf ist aus technischen Gründen, aber auch wegen einer nicht gerade idealen Zusammenarbeit der verschiedenen Unternehmen immer wieder gestört. Informationen an Reisende und an das fahrende Personal fließen zurückhaltend. Seit Dezember 2004 rumort es aber auch bei der SBB Deutschland auf der Schiene und hinter den Kulissen. Selbst der Zustand der Fahrzeuge lässt Wünsche offen. Die mangelnde Sauberkeit hat keine betrieblichen, aber durchaus atmosphärische Wirkungen. Technsche Mängel, wie beim Radreifenbruch im Februar (siehe unten), sind dagegen gravierende Probleme mit weitreichenden Folgen. Bis Ende 2006 sollen im Wiesental die neuen Triebzüge vom Typ "FLIRT" zum Einsatz kommen.
Zum Jahresbeginn 2005 findet eine Umstrukturierung des die Strecke betreibenden Unternehmens statt. SBB Deutschland GmbH in Lörrach wird zur Außenstelle der Zentrale der SBB Deutschland in Konstanz. Vom dortigen Verwaltungssitz der Euro-THURBO GmbH aus wird Wolf-Dieter Deuschle die Geschäftsführung auch für das Wiesental übernehmen. Der bisherige Geschäftsführer, Otfried Köhn, wird als Prokurist weiterhin für den Betrieb zuständig sein. Von Konstanz aus wird übrigens auch die Außenstelle Kempten verwaltet, die für den Betrieb des "Alex" zuständig ist, der das Allgäu mit München verbindet.
In Lörrach werden die SBB ihre Verwaltungsräume im Rathaus aufgeben und in das Empfangsgebäude des Bahnhofs umziehen. In der unmittelbaren Nähe zu den Reisenden soll ein Kundenbüro entstehen.
Kaum ist S6 von Basel Bad Bf in Steinen eingefahren, macht sich S5, hier noch am neuen Bahnsteig wartend, von dort auf den Weg über Lörrach nach Weil am Rhein.
An einem Nahverkehrspendelzug NPZ 561 brach am 16.02.2005 während der Einfahrt in den Bahnhof Schopfheim ein Radreifen. Es kam zu keiner Entgleisung und auch nicht zu Personenschäden. Der Betrieb war allerdings bis zum darauffolgenden Dienstag teilweise erheblich gestört. Nebem dem abgeschleppten NPZ mussten am Wochenende alle fünf Garnituren nach Zürich zur Untersuchung einrücken. Eine technische Erklärung für die stark einseitig abgenutzten Radreifen wurden nicht mitgeteilt. Mit zwei Triebwagen wurde der Verkehr über das Wochenden, unterstützt von Bussen, teilweise aufrecht erhalten. Alle Züge wendeten in Schopfheim. Fahrnau, Hausen i.W. und Zell i.W. wurden ausschließlich über Busse bedient. Erst am Nachmittag des 22.02.05 waren alle fünf Einheiten wieder in Betrieb.
(Okt. 2005) Nicht nur das lang ersehnte Ende der vielen Bauarbeiten an der Strecke und den Bahnhöfen steht bevor, auch der Einsatz der neuen Fahrzeuge vom Typ FLIRT bringt seit dem zweiten Wochenende im Oktober neuen Komfort ins Wiesental. Am Schluss standen nach erfolgter Auslieferung nur noch winzige, aber widerspenstige Hürden der Betriebsgenehmigung durch das EBA im Weg. Ohne Fahrgäste durften allerdings an Wochenenden bereits Echtzeitfahrten im Werktagszwischentakt gefahren werden, was einen reibungslosen Übergang ermöglichte. Im Vergleich der neuen FLIRT-Triebwagen, die übrigens auch auf der Seehas-Linie zwischen Engen und Konstanz eingesetzt werden, zum ebenfalls neuen Triebzug 425, u.a. auf der Gäubahn und im Rhein-Neckar-Raum unterwegs ist, offenbaren sich gravierende Unterschiede im Spektrum zwischen Reisekultur einerseits und nicht vorhandener Transportqualität bei den ungeliebten "Quietschis".