Streckenmeldungen 2012

 
150 Jahre Wiesentalbahn von Basel Bad Bf nach Schopfheim
Eine Chronik

KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental   "Wiesentalbahn"
Aus dem Dreiländereck

Stand: 09.2012


sbb-deutschland.de Eine Chronik der Wiesentalbahn, die auf der SBB-Homepage über viele Seiten verteilt angeboten wird, gebe ich nachfolgend in zusammenhängender Form wieder. Der Festakt ist in den Streckenmeldungen beschrieben
 

Chronik der SBB Deutschland zum 150. Jubiläum der Wiesentalbahn

Zusammenfassung der Chronik (Quelle: http://www.sbb-deutschland.de)
Ergänzungen oder Anmerkungen des Autors dieser Seiten werden kursiv dargestellt.

1862
Die Wiesentalbahn wird als erste Privatbahn im Großherzogtum Baden von der Wiesenthal Eisenbahn-Gesellschaft erbaut. Die erste Lokomotive dampft bereits vor der offiziellen Eröffnung am 10. Mai über die Schienen. Ihr Name ist „Hebel“ nach dem berühmten Hausener Dichter, der an diesem Tag seinen 102. Geburtstag gefeiert hätte. Damals verläuft die Strecke auf 20 km von Basel nach Schopfheim. Die Eröffnungsfeier findet am 5. Juni 1862 unter den Augen des Bundespräsidenten Stämpfli und zahlreicher weiterer Prominenter statt. Die Chronik der SBB ist an dieser Stelle reichlich einsilbig. Beim genannten Jakob Stämpfli handelt es sich natürlich um den Schweizerischen Bundespräsidenten. Neben ihm ist auch der Schweizerische Nationalsratspräsident Karl Karrer am Badischen Bahnhof zu Basel, als Großherzog Friedrich I. mit einem Sonderzug aus Karlsruhe eintrifft. Gemeinsam geht die Fahrt, mit Halt auf allen Stationen unter dem Jubel der Bevölkerung, weiter bis Schopfheim. Im holzgetäfelten Saal des Gasthauses Pflug in Schopfheim, der 130 Jahre später einer Betonwüste geopfert wird, findet das Festmahl statt. Zwei Tage später, am 7. Juni, wird die Wiesentalbahn für den öffentlichen Verkehr freigegeben.
 
1876
Nach der Erteilung der Konzession am 13. November 1872 war es am 5. Februar 1876 soweit: Der 7 km lange Stichabschnitt nach Zell ist fertig – die Verlängerung talaufwärts kann in Betrieb genommen werden. Zur Eröffnung fährt ein 24 Wagen langer Festzug von Basel nach Zell und wird in jedem Bahnhof entlang der Strecke feierlich begrüßt.
 
1889
Von Zell aus wird weiter gebaut: Am 7. Juli 1889 erfolgt der Anschluss einer Schmalspurbahn von Zell nach Todtnau. Erbauer ist das Eisenbahn-Konsortium des Eisenbahn-Unternehmers Herrmann Bachstein. Ab 1897 betreibt die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft (SEG) die Schmalspurbahn, ab 1.1.1954 die Mittelbadische Eisenbahn AG (MEG). Am 22.05.1966 wird der SPV auf der Strecke eingestellt, am 25.09.1966 auch noch der Güterverkehr. Nach der Stilllegung erfolgt 1967 der Rückbau der Strecke.
 
Der badische Staat übernimmt die Strecke der Wiesentalbahn von Basel Bad Bf bis Zell Schopfheim und gliedert sie in die die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen ein. Hintergrund: Das Deutsche Reich verlangte vom Großherzogtum Baden aus militärischen Gründen den Bau einer leistungsfähigen Eisenbahn von Weil über Lörrach - Schopfheim nach Säckingen zur Umgehung der Schweiz. Die vorhandene Strecke von Lörrach nach Schopfheim sollte mitgenutzt werden.
 
1890
Ein Jahr später übernehmen die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen auch die Strecke Schopheim - Zell i. W.

 
1913
Die ersten elektrischen Züge der Badischen Staatsbahn verkehren auf der Teilstrecke zwischen Schopfheim und Hause bereits im Oktober 1912. Am 23.01.1913 fuhr der erste Zug mit elektrischer Traktion auf der Gesamtsstrecke von Basel bis Zell. Der Elektrische Betrieb wird mit dem Fahrplanwechsel am 13. September 1013 aufgenommen, gleichzeitig mit der Eröffnung des neuen Badischen Bahnhofs in Basel. Den Strom liefert das 9 km von Basel entfernte, stromaufwärts gelegene Wasserkraftwerk Wyhlen. Gemeinsam mit der Wehratalbahn gehört die Wiesentalbahn zu den ersten elektrifizierten StaatsBahnstrecken in Deutschland. Für die Badische Staatsbahn war die Elektrifizierung ein wichtiger Schritt, Erfahrungen mit der neuen Technik zu sammeln.
 
SSW und Maffei hatten die Lok bereits 1910 fertig gestellt und auf dem Versuchsring in Oranienburg Probefahrten durchgeführt. Nach einem Umbau unternahm sie dann Probefahrten zwischen Murnau und Oberammergau. Im Januar 1911 wurde sie an die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung PEV ausgeliehen. Die erste elektrifizierte staatliche Hauptbahnstrecke in Deutschland, Dessau - Bitterfeld, wurde mit der badischen Elektro-lokomotive A1, die den Eröffnungszug führte, im Jahr 1912 eingeweiht. Die vom Königreich Preußen dafür in Auftrag gegebenen Fahrzeuge waren noch nicht einsatzbereit. 1911 war die Maschine auch auf der internationalen Industrie- und Gewerbeausstellung Turin ausgestellt. Danach wurde sie auf 15 kV / 15 Hz umgebaut und traf im Oktober 1912 in Basel ein.
 
Aufgrund der mit der Lok A I gemachten Erfahrungen konstruierten SSW und Maffei dann die Badische A II. Insgesamt wurden von diesem Loktyp 9 Maschinen gebaut. Die Wiesentalstrecke sei die zweite Bahnstrecke gewesen, die im Deutschen Kaiserreich elektrifiziert worden sei.
 
1935
Ein weiterer Meilenstein der Elektrifizierung markiert 1935 der Einsatz der neuen Einheits-Wechselstromtriebwagen EIT, die später als ET 25 bezeichnet werden. Begonnen wird mit zunächst zwei Einheits-Wechselstromtriebwagen und vier Steuerwagen. Die Triebwagen hatten eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und werden Anfang der 1960er-Jahre wieder abgezogen und, wie es in dieser Ecke Deutschlands damals üblich war, durch älteres Rollmaterial ersetzt. In den Ablieferungszustand von 1935 zurückversetzt, präsentierte sich der von der BSW-Gruppe Historische Schienenfahrzeuge in Haltingen betreute ET 25 015 im April 1999 im Bahnhof Weil am Rhein.
 
1979
Durch die gute Annahme der Bahnbusse und die weiter anwachsende Zahl von Autonutzern, sinken die Fahrgastzahlen der Wiesentalbahn weiter. Um mehr Fahrgäste zu gewinnen, kommen ab dem Fahrplanwechsel 1979 moderne Wendezüge zum Einsatz. Höhere Geschwindigkeiten und ein fester Taktfahrplan bringen zahlreiche Reisende wieder auf die Schiene.
 
2000
Zwischen dem Land Baden Württemberg, dem Zweckverband Regio-S-Bahn (ZRL) und der Deutschen Bahn AG wird am 8. August ein Vertrag zum Streckenausbau Basel Bad Bf – Zell und Weil – Lörrach beschlossen.
 
2002
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB AG) erhalten den Zuschlag für den Betrieb der Wiesentalbahn und gründeten die SBB Deutschland GmbH am 19. September mit Sitz in Lörrach.
 
2003
Am 15. Juni übernimmt die SBB GmbH den Personenverkehr auf der Wiesentalbahn (S6), die nun gemeinsam mit der Regio-S-Bahn-Linie S5 (Gartenbahn) im S-Bahn-Verkehr betrieben wird.
 
2005
Ende 2005 werden die Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen an den Bahnhöfen Lörrach und Schopfheim sowie am Haltepunkt Haagen fertiggestellt. Im Oktober kommen die ersten FLIRT-Fahrzeuge auf der Strecke der S5 zwischen Weil und Lörrach zum Einsatz. FLIRT bedeutet flinker, leichter, innovativer Regional-Triebzug und bezeichnet einen elektrischen Niederflurtriebzug der neusten Generation mit Klimaanlage und Fahrgastinformationssystem sowie Fahrleistungen von bis zu 160 km/h.
 
2006
Neue Triebwagen vom Typ FLIRT werden auch auf der Strecke der S6 zwischen Basel und Zell eingesetzt. Gleichzeitig sind die Umbauarbeiten am Badischen Bahnhof abgeschlossen und die Strecke der Wiesentalbahn wird von Zell über Basel Bad Bf bis Basel SBB durchgebunden. Im Juli wird als neues Betriebskonzept ein fahrgastfreundlicher 30-Minutentakt eingeführt.
 
2007
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember fährt die S6 die neu eröffneten Haltepunkte Lörrach-Schwarzwaldstraße und Schopfheim West sowie den umgebauten Haltepunkt Riehen an.
 
2008
Weitere Abendzüge zwischen Basel SBB und Lörrach sowie die Eröffnung des Haltepunktes Riehen-Niederholz verbessern weiter das Leistungsangebot auf der Strecke.
 
2009
Um das Angebot weiter auszubauen, werden die ein Jahr zuvor eingerichteten Abendzüge über Lörrach hinaus bis nach Zell ausgebaut und eine einheitliche Feiertagsregelung eingerichtet. Darüber hinaus führt die SBB GmbH mit der ISO-Zertifizierung nach ISO 9001:2008 ein hochwertiges Qualitätsmanagementsystem ein. Auf großen Zuspruch stößt die CO2-Spar-Aktion, die zum Umstieg vom Auto in den Zug aufrief. Die Gewinner werden beim Quartierfest in Riehen Niederholz gekürt.
 
2010
Die SBB GmbH setzt sich in Zusammenarbeit mit der Stadt Lörrach und der Bundespolizei in umfangreichen Präventionskampagnen für das Thema Bahnsicherheit ein. Damit soll für ein verantwortungs- und rücksichtsvolles Verhalten in den Zügen sowie rund um die Gleise geworben werden. Wichtiges Ziel ist, das subjektive Sicherheitsempfinden im öffentlichen Verkehr zu erhöhen. Um vor allem junge Menschen für richtiges Verhalten im Zug und am Bahnhof zu sensibilisieren, realisiert die SBB GmbH mit dem SBB-Schulzug ein wichtiges Projekt zur Gewaltprävention. Der Schulzug ist Teil der Kampagne "Sicher fair!" des Schweizer Mutterkonzerns und soll Heranwachsende mit praxisnahen Beispielen zu fairem Verhalten im öffentlichen Verkehr motivieren. 2011
Mit erfolgreicher Re-Zertifizierung erweitert die SBB GmbH im April ihr Managementsystem um die Umweltmanagementnorm ISO 14001:2004 und leistet so einen weiteren wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

 

KBS 730 Basel Bad Bf - Singen (Htwl.)   "Hochrheinstrecke"
KBS 734 Weil am Rhein - Lörrach | Regio-S-Bahn
KBS 734 und KBS  743/12737  Weil am Rhein - Immendingen   "Kanonenbahn"
BVB Tramlinie 8 Basel - Weil am Rhein 
KBS 735 Basel Bad Bf - Schopfheim - Zell im Wiesental   "Wiesentalbahn"
KBS 736 Schopfheim - Wehr (Baden) - Bad Säckingen   "Wehratalbahn"
KBS 740 Stuttgart Hbf - Singen (Htwl.)   "Gäubahn"